AUS KÖNIG KUNDE WIRD EIN BETTELNDER BITTSTELLER


Wo gestern noch der Kunde König war, sind heute ausgefeilte Bewerbungsstrategien gefragt, damit man etwas käuflich erwerben darf. Das fängt bei der obligatorischen Schlange vor den Louis Vuitton Flagship Stores an und hört mit echten Stilblüten menschlicher Unterwerfungszeremonien bei der Bewerbung um einen KITA Platz auf. Ein Blick in die Abgründe sich wandelnder Abhängigkeiten…       

Was war das noch ein Luxusleben, als sich selbst Otto Normalbürger noch wie ein König fühlen durfte, wenn er einen Laden betreten hat. Selbst bei Käufen mit Kleinstumsätzen wurde man umsorgt und bedient, beraten und bekehrt, behätschelt und betäschelt. Das Pröbchen Luxusduft war gesetzt und die Scheibe Fleischwurst für die kleinen beim Metzger ein verlässliches Service Ritual. Bis die geburtenschwachen Jahrgänge ins arbeitsreife Alter kamen. Der ein oder andere aufmerksame Marketing Experte ahnte schon früh, dass sich mit dem Einzug der Generation X und Generation Y ins Berufsleben auch einiges auf Kundenseite verändern würde. Aber das Customer Centricity damit komplett ausgedient hatte und einem Nachfrageüberhang weichen würde, damit hatte niemand wirklich gerechnet. Das wiederum sollte umso für die kommende Generation Alpha sensibilisieren, die von einigen Zukunftsforschern schon als Menetekel der Dienstleistungsgesellschaft gedeutet wird. Aber bevor wir in eine dystopische Zukunft von kaufwilligen Kunden schauen, werfen wir einen Blick auf den nicht minder paradoxen Status Quo von König Kunde.

Verknappung war mal ein gern genommenes Marketing Instrument aus der Trickkiste der Werbeagenturen. Heute ist diese vermeintliche Mittel zur Margenoptimierung eher eine ungewollte Konsequenz aus unterbrochenen Lieferketten in Kombination mit dem War for Employees. Denn kurz nach Beginn der Corona Pandemie waren sie verständlicherweise erst mal alle weg, die fleißigen Servicemitarbeiter, die helfenden Hände und natürlich auch die Horden an gastronomischen Servicekräften. Doch wer diese Arbeitskräfte auf Stand-By durch Kurzarbeit wähnte, der wurde bei Ende der Pandemie eines Besseren belehrt. Denn sie waren einfach weg. Wohin? Tja, das ist eins der Mysterien dieser Pandemie. Denn wo es pre-pandemisch noch einen Überfluss an arbeitswilligen Servicekräften gab, wird post-pandemisch händeringend alles rekrutiert, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist. So kommt es dann auch, dass heute Restaurants nur noch an ausgewählten Tagen der Woche öffnen, Hotels die Zimmer nur noch auf Wunsch reinigen und sich Öffnungszeiten von Dienstleistungsbetrieben wie Reinigungen & Co immer weiter verkürzen, statt zu verlängern. Verkehrte Welt! 

Richtige krass wird es, wenn man Dienstleistungen tatsächlich zeitnah braucht, wie z.B. eine Display Reparatur des Handys oder gar eine Türöffnung durch einen Schlüsseldienst, weil es draussen im Regen eben ungemütlich ist, wenn man sich ausgesperrt hat. Wer solche Situationen kennt, der weiss um die eingeschränkten Services oder auch horrend gestiegenen Preise wegen Mitarbeitermangels. Die Unternehmen selbst versuchen, dem Umstand mit Prozessautomation zu begegnen. Das klappt bei Apple und dem Weg über einen Online Service bzw. Terminplaner an der Genius-Bar mittlerweile recht gut, während die Brick&Mortar Konzerne wie die Telekom sich noch schwer tun bei der Übergabe von CRM relevanten Dialog-Informationen vom einen Silo zum nächsten. Aber auch hier wird der technologische Fortschritt auch irgendwann die verbliebenen Mitarbeiter mitnehmen und für etwas mehr Service durch Technik sorgen. 

Richtig spannend wird es beim Handwerk!

Wer aktuell einen Schreiner, einen Sanitärfachmann oder gar einen Heizungsmonteur braucht, ist de facto auf verlorenem Posten. Die einzige Lösung für die Unerreichbarkeit von Handwerkern ist Vitamin B, ähnlich wie bei guten Ärzten. Kennt man jedoch keinen dieser Halbgötter der Handwerkskunst, ist ein halbwegs normales Kunde-Auftragnehmer Verhältnis eher Utopie bzw. Wunschdenken. Die Realität verbringt der entschiedene Auftraggeber eher in Telefonwarteschleifen und/oder Stunden des Wartens auf den angekündigten Monteursbesuch. Schon allein Kostenvorschanschläge benötigen aktuell eine ambitionierte Bestechungsstrategie. Ansonsten sieht der Handwerker gar keinen guten Grund, sich überhaupt ein Bild der Sachlage zu machen. Hat man eins dieser raren Exemplare dann überzeugen können, sich dem drohenden Auftrag zu widmen, ist das Handwerker Patriot-Kundenanfragen-Abwehrsystem nicht mehr weit. Schließlich ist weder das richtige Material zeitnah verfügbar, noch der Anfahrtsweg komfortabel genug und in den vierten Stock ohne Aufzug…. Ernsthaft? Bestenfalls schreibt man eine kurze Bewerbung mit Darstellung der zu lösenden handwerklichen Aufgabe nebst Höchstgebot an Budget, Willkommensgeschenk, Catering-Menü Vorschlag und hofft dann, dass einer der Gilden-Mitglieder des Lesens mächtig ist und anbeißt. Angeln ist einfacher – da braucht´s nur Geduld. 

„Dem Gipfel sein Höhepunkt“: Die Kita Bewerbung.

Wohl dem, der das geahnt hätte beim Zeugungsakt. Denn sind die lieben Kleinen erst einmal aus dem gröbsten raus und man wähnt sich zurück im Leben, durch die Aussicht auf eine Tagesbetreuung in der KITA, wird man schnell eines Besseren belehrt. Obwohl es ein Recht auf einen KITA Platz gibt. Dieses Recht spricht aber nicht vom Platz in der KITA um die Ecke. Und genau an diesem Punkt wird die Anfrage nach einem KITA Platz zum Hasenrennen mit totalem Würdeverlust. Werte wie Moral und Ethik bleiben meist als erstes auf der Strecke, denn die Kirchen als Trägergesellschaften der weitaus meisten KITAs in Deutschland nutzen den Bedarfsüberhang gern mal für die ganz eigene Auswahl ihrer Schäflein. Dabei wird lautstark der ökumenische Gedanke neben Inklusion und religiöser Diversität gepredigt, während im intimen Elternvorgespräch ganz nebenbei die Kirchensteuerzahler wohlwollend identifiziert werden. Das wiederum führt zu wilden Konvertierungsstrategien im elterlichen Planungsstab und selbst hiesige Landeskirchen haben das Potenzial zur Forcierung der Wiedereintrittszahlen längst erkannt. Das die Religionszughörigkeit in christlichen Kirchen damit eine neue Facette der Absurdität offenbart wird billigend in Kauf genommen. Am Ende zählt also doch der Mammon, oder? 

Ist dieser Punkt geklärt, wird es dann aber noch bunter und der dringend benötigte KITA Platz um´s Eck wird zum Auslöser echter Bewerbungs Stilblüten. Da werden ausufernde Lebensläufe der Eltern verfasst, die von selbstgemalten Grüßen aus Kindeshand (eines Säuglings?) flankiert persönlich überbracht werden. Dabei drückt man auf die Verständnisdrüse für den extrem harten Arbeitsalltag der Pädagogen und bietet schon mal im Vorfeld der Aufnahme des Kindes seine ehrenamtliche Mithilfe bei sämtlichen Projekten der KITA an. Ausflüge in den Klettergarten mit der wilden Horde mitten in der Woche? Kein Problem – wir arbeiten beide im Homeoffice und können jederzeit – auch kurzfristig – mit helfender Hand zur Seite stehen. Ein Kuchen beim nächsten KITA Fest? Klar, wir sind quasi Freizeit Caterer und mein Mann backt für´s Leben gern Waffeln für die lieben Kleinen. Wer sich die Bewerbungsversuche und deren begleitende Charmeoffensiven der SUV fahrenden Helikopter-Elternschaft einmal näher angeschaut hat, der kommt aus der Kopfschütteln so schnell nicht mehr raus. Dabei ist die Spirale zwischen überdrehter Unterwerfungsattitüden auf Bewerberseite und völlig fehlinterpretierter Entscheidungsmacht aufgrund von Bedarfsüberhang auf der Anbieterseite ein Quell für eine absurde Marktmechanismus-Entwicklung zwischen Angebot und Nachfrage.  

Vielleicht führt das ja in letzter Konsequenz zu einer neuen Zielgruppe für Werbeagenturen, so wie es beim Employer Branding bereits geschehen ist. Die Kreation einer Lieferanten-Recruiting Strategie für kaufwillige Konsumenten oder das Entwickeln von impactstarken Bewerbungskampagnen für KITA Kinder – „Reputation Progression“ genannt – könnte ganz neue Handlungsfelder und Umsatzpotenziale erschließen. Natürlich nur, wenn das mit dem Web3 dann doch nicht den erhofften Neugeschäftszufluss bringt. Zu viele Säue sollte man schließlich nicht gleichzeitig durch´s Dorf treiben. 

Wir bei Markenmut besinnen uns derweil lieber auf den Kern und fördern Vertrieb und Wettbewerbsrelevanz durch kreative Absatzförderung und technologische Prozessoptimierung bei der Produktion einladender Markenkommunikation. Wer Vertrieb nicht mit vertreiben verwechselt ist dabei jederzeit herzlich willkommen bei uns. Kurzes Signal reicht und wir hören Ihnen zu, finden Lösungen und helfen Ihnen tatkräftig bei der Erreichung ihrer Ziele in Marketing und Vertrieb. Probieren Sie es aus – Nur Mut!

Für ein erstes Gespräch stehen wir gerne zur Verfügung. Nicht automatisiert, sondern ganz persönlich. Nur Mut!


Hier unverbindlich Termin vereinbaren


Updates für smarte Marketing Profis Abonnieren Sie unsere markenmut Inmails und erhalten Sie brandheiße Expertentipps entlang der wichtigsten Kompetenzfelder im Marketing:
KREATION – AUTOMATION - PRODUKTION

über den autor

MARK MUT  gehört zu der Generation, die nicht geboren sondern downgeloaded wurde. Als Marketing Engineer surft er mit Verve und Tatedrang unentwegt auf dem Innovationshighway. Mark hat gelernt zu provozieren und unbeqeume Wege zu gehen, um letztendlich verblüffende Ergebnisse bei der Automation von Marketing- und Salesprozessen zu erzielen.   

Kontaktdaten, CV und ein Foto des Autors zum Download unter www.markenmut.de/mmu

Über die markenmut AG
KREATION – AUTOMATION - PRODUKTION

Markenmutige CREATORS entwickeln den treibenden Erfolgsfaktor zwischen (Werbe-)Kosten und (Mehr-)Umsatz. Von der unverwechselbaren Corporate Identity über absatzoptimierte Packagings bis hin zur impactstarken Omnichannel-Markenkommunikation.

Für signifikante Effizienzsteigerungen im Marketing- und Vertriebs-Tagesgeschäft sorgen unsere MARKETING ENGINEERS. Sie planen, migrieren und betreiben individuelle Marketing Maschinenräume mit führender Marketing Automation Technologie Expertise und jahrelanger Erfahrung. 

Die technologiegestützte Produktion und Distribution komplexer  Marketingkampagnen wird von unseren COORDINATORS verlässlich, kostenoptimiert und vertriebsorientiert abgewickelt.

Mit unseren drei Leistungsschwerpunkten und unserem einzigartigen Zufriedenheitsversprechen steht die markenmut AG nicht nur für verlässlich kreatives Marketing. In der Kombination unserer Services garantieren wir eine kosteneffiziente, automatisierte und vertriebsorientierte Umsetzung von datengetriebenen und kundenzentrierten Marketingstrategien, auf Basis neuster Marketing Technologie.