Eine brillante kreative Idee produziert im Normalfall Tonnen von Arbeit in der Produktion.
An diesem Grundsatz hat sich wenig seit den Anfängen der Werbung geändert. Insofern ist die kreative Idee nach wie vor der größte Wertschöpfungshebel im Marketing. Der größte Kostenfaktor jedoch muss nicht weiterhin die Produktion von digitalen und analogen Werbemitteln sein. Ob Google Ad, sponsored Post und animated Displays oder Print Anzeigen, TV Spots und Plakate: Die Adaption einer kreativen Idee in die unterschiedlichsten Kanäle, Disziplinen und Formate ist längst eine Frage der richtigen Marketing Automation Technologie. Denn ist der Maschinenraum des modernen Marketings richtig ausgestattet, lässt sich mit wenig Ressourcen eine ganze Menge rechtssicher, CI-gerecht und 100% fehlerfrei produzieren.
Vom Template bis zur KI-gestützten disproportionalen Formatadaption.
Angefangen hat die automatische Produktion von Werbemitteln mit den ersten Materndiensten für die Verbreitung von Werbebotschaften über eine Vielzahl von Verlagen. Dieses Prinzip wurden dann im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Treiber waren vor allem die großen Automobilhersteller, die Ihre Werbung auf lokaler Ebene durch den Autohändler vor Ort distribuiert sehen wollten. Werbekostenzuschüsse sorgen für die entsprechende Mediaspending Motivation des Händlers und erste Marketing Management Systeme stellten Anfang der 2000er dafür einheitliche, rechtssichere und CI-gerechte Druckvorlagen für eine Web-to-print Produktion zur Verfügung.
Spannend wurde es dann mit der Explosion von Formaten. Allein in Print wurde der Ruf der Werbetreibenden nach differenzierenden Anzeigen immer lauter. Antwort der MarTech Anbieter war also zunächst eine Vielzahl unterschiedlicher Templates, die Anzeigen Plakate und auch die frühen Formen von Online-Werbebannern, dynamisch automatisiert, mit Bildern und Texten bestückten. Die große Herausforderung bestand dabei in der Größe der Kampagnen-Leitbilder, sowie in der Laufweite und Länge von Texten bis hin zum Händlernamen und Standort: „Ihr Händler in Bad Gottleuba-Berggießhübel“ ist nun mal deutlich schwieriger in einem Störer unterzubringen als „Ihr Händler in Köln“.
Was bei einem Text jedoch mit ein wenig handwerklichen Mediengestaltergeschick zu lösen ist und damit auch früher oder später einer Maschine beizubringen ist (IFTTT Prinzip: If this then that), gilt nicht ganz so leicht für den Bildanteil eines Werbemittels. Mit verschiedensten Formaten von Hoch- über Eckfeld- bis Querformaten und digital vom Button bis zum Hockeystick wurde das Einspiegeln von Bildern lange für nicht automatisierbar gehalten. Ein besonders vehementer Vertreter dieser Meinung war die Werbeagentur Gilde, die teilweise sogar bis heute einen nicht unerheblichen Anteil ihrer Honorare mit Formatadaptionen verdient. Die Argumentation: Das Einspiegeln eines Kampagnen-Sujets erfordert die emotional-kreative Intelligenz des Gestalters mit dem Wissen um die sublimen Botschaften in den dargereichten Werbebildern.
Konkret und auf den Punkt gebracht: Das Auto im Mittelpunkt der Serpentinenstraße bei Sonnenuntergang auf einer Print Doppelseite ist das Eine – das gleiche Bild aber als Hockeystick inkl. CI-gerechter Platzierung des Logos mit Schutzraum und 6-Punkt Sternchentext für das flankierende Leasingangebot ist etwas gänzlich anderes. Zumal die Kampagne für das Topmodell des Agenturkunden als „Manifest wider der Gewöhnlichkeit“ verkauft wurde. Da versteht es sich also von selbst, dass Formatadaptionen mit 180 Euro zu Buche schlagen. „Und das ist ja noch günstig…“
Technisch gesehen heißt die Lösung „disproportionale Formatadaption“. Ein Stück marketingtechnologischer Ingenieurskunst. Denn einer künstlichen Intelligenz die Kombination aus Bildinhalten, einzuspiegelndem Fokus nach strategischer Priorität und taktischer Platzierung von weiteren Ingredienzen unter Einhaltung von CI-, Produktions- (Druckkurven, etc.) und Rechtsregeln beizubringen, ist wahrlich ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Und wer jetzt meint, dass sowas nur ein amerikanischer Techkonzern mit einer Horde an Stanford Nerds entwickelt haben könnte, der liegt bei Adobe zwar gefühlt nicht ganz unrichtig, aber ... erfunden hat es tatsächlich eine Truppe Mathematiker im beschaulichen deutschen Trier.
Aus der Traum vom Produktions-Profit und der Agentur-Finka auf Mallorca.
Fortschritt disruptiert. Das gilt natürlich auch für die Werbeagenturbranche und deren Mediengestalter, die das Arbeitsfeld „Formatadaption von Werbemittel“ längst KI-gestützten Systemen im Marketing Maschinenraum überlassen mussten. Das Gute daran: Es bleiben mehr Ressourcen für Neues, statt Arbeitskraft darauf zu verschwenden, Bestehendes zu reproduzieren. Insofern ist die Marketing Automation in der Produktion von Werbemitteln ein Segen für den wahren Kern des Marketings: der Kreation von brillanten Ideen.
Wer seinen Marketing Fokus also rekalibrieren und den Marketing Maschinenraum wettbewerbsfähig aufrüsten möchte, tut gut daran mit den Marketing Engineers von markenautomat zu sprechen.