Mit der zunehmenden Verlagerung zum Onlinegeschäft erlebt auch die Verpackungsindustrie erhebliche Veränderungen. Das Packaging als Werkzeug zur Etablierung des ersten Eindrucks und die einhergehende Markenbindung rückt zugunsten praktischer Transportverpackungen, Luftpolstern und Retoure-Optionen zunehmend in den Hintergrund. Und wäre das schon nicht genug, erhält am Ende meist der Versandriese auf der Kartonage den oben genannten ersten Eindruck.
Am Anfang war die Konservendose...
Als François Nicolas Appert im Jahr 1804 die erste Konservendose erfand, war ihm sicherlich nicht bewusst, welchen Boom er 100 Jahre später damit auslösen würde, als jede Hausfrau von der neuen Möglichkeit schwärmte, den häuslichen Vorrat signifikant zu steigern und damit auch noch Zeit für wichtigere Dinge zu schaffen, anstatt den täglichen Weg zu den Geschäften um die Ecke anzutreten. Findige Unternehmer erkannten zudem schnell die zu nutzende Werbefläche und entfachten so das andauernde Geschäft um Design und Platzierung von Packaging.
Und heute, weitere 100 Jahre später, findet dank des Onlinehandels gefühlt jeden Tag mindestens ein Produkt den Weg über unsere Türpforte. Sorgsam verstaut in viel zu großen Transportverpackungen und vollgestopft mit Luftpolsterfolie, die in der Kindheit noch als absolutes Highlight galt. Das „Ploppen“ der kleinen Polster ist verstummt, und es herrscht Anarchie beim Zerpflücken der Kartonage bis hin zur bestellten Ware. Dort angekommen folgt dann meist eine weitere Enttäuschung für Packaging-Fans, wenn das georderte Produkt ebenfalls in Plastik gezwängt auf seine Auferstehung wartet. Da bleibt vom ersten Eindruck nicht viel übrig, und das Objekt der Begierde, das sorgsam in elend langer Scroll-Arbeit identifiziert wurde, erhält in vielen Fällen den gleichen Stellenwert wie das Gewand, das es einst umgab: Müll!
Das iPhone als Vorbild: Eine angemessene Hülle macht den Unterschied
Ich erinnere mich noch gut an mein erstes iPhone und den Moment, als ich die Verpackung das erste Mal vorsichtig öffnete. Alleine das Geräusch des Materials beim Öffnen des Deckels schrie förmlich nach „hochwertig“. Alle Komponenten waren sorgfältig und vor allem platzsparend verstaut. Keinen Zentimeter verschenkt und jeden Millimeter genutzt, um die Identifikation mit dem Produkt zu schärfen. Was für ein Erlebnis! Sicherlich ist das ein ungewöhnlicher Vergleich zu den oben genannten Abgründen, doch es zeigt sehr anschaulich, wie sich das Erlebnis „Verpackung“ in unserer Erinnerung festsetzen kann und auch unseren Konsum nachhaltig verändert.
Zugegeben, es gibt viele Produkte, die es einfach nicht wert sind, in eine detailliert designte und durchdachte Verpackung gesteckt zu werden. Doch es gibt mindestens genauso viele Produkte in den Tiefen unserer Lieblings-Onlineshops, die förmlich danach schreien, in eine angemessene Hülle gesteckt zu werden.
„Zu teuer!“, „Nicht nachhaltig!“ und „Verkauft sich auch so!“ hört man dann oft. Zu kurz gedacht! Denn auch die Verpackungsindustrie verändert sich und bietet neue Möglichkeiten zu den stets wachsenden Anforderungen durch das Onlinegeschäft. Von wiederverwertbaren Transportkartonagen bis hin zu kostengünstigen Kleinstauflagen ist alles zu finden, was das mutige Unternehmerherz begehrt.
In Kombination mit dem passenden Design sorgt das dann auch vielleicht bei Ihren Kunden in Zukunft für ein wahres Erlebnis und einen nachhaltigen, positiven Eindruck.
Und um den Müll kümmern wir uns dann nächste Woche! Versprochen!
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