Content Marketing in den sozialen Medien ist vermeintlich eine günstige Alternative zur teuren Schaltung von Werbung. Allerdings will ein ständiger Strom von frischem Content auch erst einmal produziert sein. Das wiederum überfordert viele Unternehmen auf der Ressourcenseite. KI-gestützte Texterstellungs-Tools versprechen die Lösung zu diesem Problem. Doch ist es wirklich so einfach?
GPT-3 ist das Zauberwort
Das von Elon Musk und Microsoft finanzierte Unternehmen Open AI LP arbeitet seit 2015 an einer künstlichen Intelligenz, welche Texte erstellt. Bereits GPT-2 war ein großer Meilenstein und konnte erste Texte völlig autark schreiben. Mit dem Einzug der Entwicklungsstufe GPT-3 jedoch, kommt man dem automatischen Texten sehr nah. Bei diesem Programm geht es nun mehr darum, wie man GPT-3 füttern und lehrt, Texte so zu schreiben, wie man es im Ergebnis auch braucht. Eine Aufgabe, der sich einige Anbieter im Markt gestellt haben und recht erfolgreiche Tools damit umgesetzt haben.
Allen voran ist das Tool „Jasper“ das derzeit wohl bekannteste im Markt der sogenannten Copywriting Robots. Als „Conversion AI“ gestartet, hat das Jasper Team nicht nur recht früh begonnen, GPT-3 auf Marketing-relevante Texte zu trainieren. So oft wie der Name des Unternehmens gewechselt hat, so oft wird auch wird auch das bestehende Tool upgedatet. Jasper lernt also zügig und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Der einzige „Nachteil“ besteht darin, dass diese Lösung für den deutschen Markt erst einmal uninteressant bleibt, da man sich auf den englischen Sprachraum konzentriert und die Qualität der deutschen Texte hinter den Erwartungen zurückbleibt. Das heißt konkret, dass das Dashboard und die Userführung in englisch stattfinden. Texte spuckt Jasper in verschiedenen Wunschsprachen aus – also auch Deutsch. Allerdings ist das eine nachgelagerte Übersetzung, so dass auch hier nachgearbeitet werden muss.
Selbstverständlich gibt es auch rein deutschsprachige Tools wie „neuroflash“ und „Mindverse“. Da wird die Bedienung etwas einfacher – das Nacharbeiten aber entfällt auch hier nicht gänzlich, womit wir beim Kern des Themas KI-gestütztes-Texterstellen sind: Nacharbeiten ist bei allen Texten aus einer KI-Feder nötig. Ob Jasper, neuroflash, ClosersCopy, Mindverse, rytr, Article Forge, CopyCockpit oder das auf NLG basierende Tool Frase. Alle haben gemein, dass erstellte Texte immer einer Prüfung bedürfen. Das geht vom Faktencheck über die inhaltliche Stimmigkeit bis hin zur Grammatik, die mal besser und mal schlechter funktioniert. Nacharbeit ist also immer notwendig, macht aber ab einer bestimmten Menge an Text, die man kontinuierlich erstellen muss unter Effizienzgesichtspunkten durchaus Sinn. Schließlich ist man deutlich schneller, wenn man als Texter nur noch „mit dem feuchten Wedel“ durchwischen muss, statt sich täglich neu Inhalte aus den Fingern zu saugen.
Damit wären wir beim zweiten Kernpunkt im Thema Copywriting-Robots: Einen Texter oder zumindest Textkompetenz braucht es nach wie vor. Völlig untalentierte Unternehmer ersetzt ein KI-gestütztes Texterstellungs-Tool ebenso wenig wie die aktuellen Fahrassistenten den Fahrer eines Autos. Die Bedienung eines solchen Tools ist also immer Sache eines texterfahrenen Content-Produzenten, damit am Ende auch sinnvolle und brauchbare Texte hinten rauskommen. Allerdings macht ein KI-Tool einen erfahrenen Texter deutlich schneller und effizienter. Ein Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist, denn am Ende geht ja um Erstellungskosten in der Marketing-Vollkostenrechnung.
Technik braucht Affinität!
Last but not least braucht es Übung, um gekonnt mit solch einem Tool umgehen zu können. Das wiederum setzte eine gewisse Technikaffinität voraus. Den Chef-Kreativen mit einem Copywriting-Robot auszustatten und dann eine automatisierte Contentproduktion zu erwarten, ist in Agenturen wie in Unternehmen zum Scheitern verurteilt. Denn schlussendlich sind es die Prozesse in der Produktion, die geändert werden müssen. Und zwar so, wie es das Tool bzw. die Software vorgibt, Das wird vielen schwer fallen, Ihre liebgewonnenen Komfortzonen zu verlassen und gänzlich neue Abläufe zu definieren. Insbesondere die Gilde der Kreativen wird sich damit besonders schwertun, greift es doch vermeintlich die Existenzbegründung der Kernkompetenz an. Letztendluch ergänzen aber KI-gestützte Texterstellungs-Tools nur die Basiskompetenz eines Texters und machen ihn schneller. Das gilt es zu erkennen und zu nutzen. Oder um es ganz einfach auf den Punkt zu bringen: „Wer es nicht will, wird eine Ausrede finden, und wer es will, einen Weg!“
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