Was Disruptoren von Kannibalen lernen können und warum Innovation Zerstörung braucht


In der Geschäftswelt wird der Wandel oft mit einer Inbrunst bekämpft, die an ein kulturelles Tabu erinnert. Wenn wir jedoch einen Blick in die Vergangenheit werfen - insbesondere auf die Praxis des Kannibalismus bei bestimmten indigenen Kulturen -, finden wir eine provokante Metapher dafür, wie Unternehmen angesichts von Stagnation gedeihen können. Für diese Kulturen war Kannibalismus nicht nur ein brutaler Akt, sondern eine Möglichkeit, die Toten zu ehren und ihre Essenz zu absorbieren, um sicherzustellen, dass ihre Weisheit und Stärke weiterleben. In diesem Sinne müssen auch Unternehmen lernen, sich selbst zu „kannibalisieren“, d. h. interne Disruption als Mittel zu nutzen, um ihr Erbe zu ehren und gleichzeitig einen Weg zur Innovation zu finden. 

Das Tabu der Veränderung

In vielen Unternehmen löst das Wort „Veränderung“ Angst und Widerstand aus. Führungskräfte halten an alten Systemen, traditionellen Hierarchien und langjährigen Praktiken fest, weil sie glauben, dass die Beibehaltung der alten Wege die Geschichte des Unternehmens ehrt. Doch dies ist eine gefährliche Illusion. Genauso wie das Versäumnis, die Toten zu ehren, in indigenen Kulturen zu Stagnation führen kann, kann das Versäumnis, veraltete Praktiken in Frage zu stellen, zum Untergang eines Unternehmens führen.

Die Realität ist, dass sich jede Organisation mit ihrem eigenen “Altern“ auseinandersetzen muss. Das Festhalten an veralteten Modellen, das Festhalten an hierarchischen Strukturen und der Widerstand gegen neue Technologien können dazu führen, dass Unternehmen nach Luft schnappen, während sie in den Strömungen des Wandels ertrinken. Stattdessen müssen Unternehmen einen radikalen Ansatz verfolgen: Sie müssen ihre bestehenden Strukturen und Prozesse zerstören, um Platz für das Neue zu schaffen. „Destroy your Business“ hat einst schon Jack Welch bei GE von seinen Managern gefordert.    

Das Erbe würdigen, nicht bewahren!

Kannibalisierung im organisatorischen Kontext bedeutet, dass bestehende Systeme, Praktiken und Produkte, die ihren Zweck nicht mehr erfüllen, abgebaut werden. Es erfordert einen tiefen Respekt vor dem, was vorher war, und die Erkenntnis, dass die Stärke einer Organisation nicht im starren Festhalten am Erbe liegt, sondern in der Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln.

So wie die indigenen Völker ihre Vorfahren durch Kannibalismus ehrten, müssen Organisationen ihr Erbe ehren, indem sie von ihm lernen und seine Lehren in neue Rahmenbedingungen integrieren. Die Erfahrungen der Vergangenheit sind die Schätze der Zukunft und fördern somit Innovation, anstatt sie zu ersticken. Indem sie veraltete Praktiken kannibalisieren, können Unternehmen sicherstellen, dass die Essenz ihrer Identität in relevanteren Formen weiterlebt.

Die Macht der internen Disruption

Nehmen wir den Technologiesektor, in dem Innovation durch Disruption gedeiht. Unternehmen wie Netflix und Amazon haben sich nicht nur an die Veränderungen auf dem Markt angepasst, sondern auch ihre eigenen Modelle kannibalisiert. Netflix, ursprünglich ein DVD-Verleih, ist nicht einfach auf Streaming umgestiegen, sondern hat erkannt, dass das traditionelle Verleihmodell eine Sackgasse war, und einen kühnen Sprung in Richtung digitale Inhalte gewagt. Amazon entwickelt sich weiter, indem es sein Geschäftsmodell ständig neu erfindet und seine eigenen Erfolge kannibalisiert, um die Grenzen weiter zu verschieben.

Dieser interne Umbruch geht nicht ohne Schmerzen vonstatten. Er erfordert unbequeme Gespräche, schwierige Entscheidungen und die Bereitschaft, geliebte, aber überholte Praktiken loszulassen. Doch so wie indigene Gemeinschaften Kannibalismus als heiligen Akt betrachteten, müssen Unternehmen diesen Prozess als notwendigen Übergangsritus betrachten - eine Möglichkeit, die Vergangenheit zu ehren und gleichzeitig Platz für die Zukunft zu schaffen.

Die Furcht vor dem Unbekannten überwinden

Die Kannibalisierung eines Unternehmens ist mit Ängsten behaftet. Die Führungskräfte fürchten die Reaktionen der Mitarbeiter, den Verlust der Arbeitsmoral oder einen Rückgang der Produktivität. Unternehmen, die vor Veränderungen zurückschrecken, sind jedoch diejenigen, die am ehesten irrelevant werden. Um diesen Wandel zu bewältigen, müssen die Führungskräfte also eine Kultur der psychologischen Sicherheit kultivieren. Die Mitarbeiter müssen sich befähigt fühlen, den Status quo in Frage zu stellen, radikale Ideen vorzuschlagen und sogar Misserfolge zu riskieren, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. Dieser Kulturwandel ermöglicht es Unternehmen, die Kannibalisierung auf eine Weise zu durchlaufen, die sich eher wie eine Evolution anfühlt als wie ein Todesurteil.

Reinkarnation durch Disruption

Letztlich ist das Ziel der Kannibalisierung eines Unternehmens nicht die Zerstörung, sondern die Wiedergeburt. Indem sie das Erbe der Historie würdigen, können Unternehmen den Weg für innovative Praktiken und Produkte ebnen, die den heutigen Anforderungen entsprechen. Dieser Akt der inneren Zerrüttung kann eine Organisation neu beleben und ihr neue Energie und Visionen verleihen. Die Metapher des Kannibalismus mag Unbehagen hervorrufen, aber sie lädt auch zu einem notwendigen Gespräch über die Bedeutung radikaler Veränderungen im heutigen Geschäftsumfeld ein. Unternehmen, die es wagen, sich selbst zu kannibalisieren, werden nicht nur überleben - sie werden gedeihen, indem sie die Weisheit der Vergangenheit weitertragen und gleichzeitig einen unbekannten Weg in die Zukunft einschlagen.

Fazit: Nehmen Sie das Unbequeme an!

In einer Welt, die ständige Anpassung und Innovation verlangt, stellt sich nicht die Frage, ob man sein Unternehmen kannibalisieren soll, sondern wie man es effektiv tut. Indem man die Vergangenheit ehrt und gleichzeitig furchtlos den Wandel vorantreibt, können sich Unternehmen in lebendige Einheiten verwandeln, die die Komplexität der Moderne annehmen.

Lassen Sie uns also das Tabu des Wandels direkt angehen. Lassen Sie sich auf das Unbehagen ein, stellen Sie die Normen in Frage und überlegen Sie, wie der Akt der Kannibalisierung als leistungsfähiges Instrument zur Würdigung des Erbes und zur Förderung der Transformation dienen kann. Auf diese Weise können Organisationen nicht nur von ihrer eigenen Seele zehren, sondern auch ein florierendes Ökosystem für die kommenden Generationen schaffen. Denn Veränderung ist mehr als nur Anpassung – sie ist eine aktive Entscheidung, überkommene Strukturen mutig zu hinterfragen und Raum für Innovation zu schaffen. Unternehmen, die bereit sind, das Unbehagen des Wandels anzunehmen und traditionelle Modelle zu „kannibalisieren“, schaffen die besten Voraussetzungen für langfristigen Erfolg und Wachstum. Genau hier setzt die Markenmut AG an. Als kreative Pioniere und leidenschaftliche Problemlöser entwickeln wir gezielte, effektive Lösungen, die Ihre Wertschöpfung steigern und klar messbare Ergebnisse liefern. 

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über den autor

TOBIAS VOIGT ist Vorstand und Gesellschafter der markenmut AG. Er zeichnet verantwortlich für das kreative Produkt der Agentur sowie die Marketing Engineering Expertise, welche Tobias Voigt an den Standorten Düsseldorf und Frankfurt auf- und ausbaut. Mit über 25 Jahren Agenturerfahrung reflektiert Tobias nicht nur stetig den Status Quo modernen Marketings, sondern geht auch mit der selbst zugeschriebenen Innovationsfähigkeit der Kreativ- und Beratungs-Branche hart ins Gericht. Im Tagesgeschäft hilft er ausgesuchten Unternehmenslenkern streng nach dem Motto „Mut sticht Mammon“, die Fesseln traditionellen Marketingdenkens abzuschütteln, um neue Wertschöpfungspotenziale und- quellen zu erschließen.

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